Level, Erfahrungspunkte, Lebensenergie: Wo kommen diese in fast jedem Computerspiel auftauchenden Konzepte eigentlich her? Die Antwort lautet: aus drei kleinen braunen Büchlein, die 1974 in den USA veröffentlicht wurden. In ihnen befanden sich die Regeln für „Dungeons & Dragons” (D&D), das erste Fantasyrollenspiel.
Alles was danach kam, von „Bard’s Tale” bis „World of Warcraft”, hat seinen Ursprung in diesen Pen&Paper-Rollenspielen, die man mit Papier, Bleistift und Würfeln spielte. Viele derer, die man heute als Generation C64 oder als Nerds bezeichnet, saßen in den Siebzigern und Achtzigern mit Freunden um den Küchentisch und durchstreiften als Zwerge oder Elfen Verliese voller Monster.
Der Einfluss von Rollenspielen auf die Populärkultur ist immens: Sie tauchen in Dutzenden Filmen und Büchern auf, „Simpsons“-Erfinder Matt Groening und die Schauspieler Vin Diesel, Robin Williams oder Mike Myers sind ebenso erklärte D&D-Fans wie Schriftsteller George R. R. Martin, Technikpionier Elon Musk oder Comedystar Steven Colbert.
Zum vierzigjährigen Jubiläum von D&D zeichnen Konrad Lischka und Tom Hillenbrand die Geschichte der Fantasyrollenspiele in einem aufwändigen Buch nach. Dafür haben die beiden jahrelang recherchiert und mit Dutzenden Veteranen aus der Spieleszene gesprochen, darunter Werner Fuchs, Erfinder des erfolgreichsten deutschen Rollenspiels „Das Schwarze Auge“, Steve Jackson, Erfinder des ersten interaktiven Buchs („Der Hexenmeister vom flammenden Berg“) oder Ian Livingstone („Warhammer”, „Tomb Raider”).
„Drachenväter wurde von über 400 Unterstützern auf der Crowdfunding-Plattform Startnext vorfinanziert. Mit einer Gesamtsumme von mehr als 20.000 Euro ist es eines der erfolgreichsten schwarmfinanzierten Projekte im deutschsprachigen Raum.